Gesamt Tag1 Gesamt Tag4 Tag5 Tag5

 

 
Fahrzeit  : 6 Std 00  

Neues aus dem Groupetto,

es gibt Tage da sollte man im Bett bleiben. Über Nacht hingen unsere Klamotten zum Trocknen über der Wäscheleine im freien. Im Morgengrauen begann es zu regnen, die Wirtin hat zwar die Wäsche abgenommen, aber sie war halt feucht und sollte es auch bis zum Anziehen bleiben. Irgendwie entstand auch die Diskussion ob die Wirtin Waschpulver verwendet hat ( Stink ).

Als wir uns auf den Weg machten war das Wetter bedeckt und trocken. Jeder war schon in Gedanken beim Aufstieg zur Naturnser Alm. Aber erstmal ging es nach Naturns bergab und Princess und ich ließen es laufen. Nebeneinander fuhren wir durch eine enge Kurve in der uns ein Opa auf einer Vespa entgegen kam. Er hat sich deutlich mehr erschreckt als wir und da ich noch ausweichen konnte haben gut gelacht.

Als Princess den Einstieg in die 1550Hm zur Naturnser Alm beschrieb, viel das Wort Talstation. Ich war sofort hellwach „Talstation- wie viel hm kann ich sparen und wo kommt man wieder auf gemeinsamen Aufstieg ?“. Ich war mir sicher das eine Fahrt mir eine Namensänderung zu Gondoliere beschert, aber meine Entscheidung war gefallen. Das Team stimmte auch zu, als ich Sie um einen Stopp bei besagter Talstation bat und Princess hat mir schon meinen Weg ausgearbeitet und erklärt. Guten Mutes rollte ich weiter, aber es sollte ganz anders kommen.

Der Einstieg war eine kleine Strasse mit etwas Verkehr. Mein Drang mit der Gondel zu fahren sollte für die erste Aufregung des Tages sorgen. Princess hatte mir erklärt, das nach ca. 100 hm die Talstation kommt. Als ich wie ein kleines Kind anfing alle 30 Sekunden zu fragen: „ist es noch weit ?“ hielt Princess an um auf die Karte zu sehen. Leider kam ein Geländewagen talwärts und wollte Princess zeigen wie schnell und dicht er an seinem Rad vorbei fahren kann. Es wurden die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht.Nach weiteren 100 hm kamen wir zu dem Schluss, die Gondel gibt es nicht mehr. Der Meister, Yeti Man und Kleini zogen davon und ich hatte gewonnen, denn von nun an bis Ende der Tour fuhr ich mit meinem persönlichen Sherpa Princess.

Der Weg wechselte von Asphalt zu Schotter, aber leider kamen immer noch Autos vorbei. Meistens in Kolonne. Wie sich später herausstellte fuhren diese Alpinisten bis zum Waldparkplatz 300 hm unterhalb der Alm.Nach ca. der Hälfte des Aufstiegs fanden Princess und ich zu einem meiner Leistungsklasse passenden Rhythmus. Alle 100 hm so für 15 hm mal vom Rad. Es war immer ein Lichtblick wenn Princess auf mich wartete, dann waren die nächsten 100 hm erledigt.

Da ich wie ein überdimensionale Bremsanker an Princess hing wurden wir von einer anderen Gruppe aufgefahren. Einer dieser Fahrer fuhr mit blauer Jacke. Diese sollte noch beim Endspurt eine wichtige Rolle spielen.Das Wetter wurde zusehends schlechter und ging in kalten Wind mit Nieselregen über. Aber mit meinem Sherpa an meiner Seite blieb ich guten Mutes und mit einem „schwule Mädchen“ auf den Lippen zogen wir weiter gen Alm.Wir trafen auf die Gruppe, die uns überholt hatte, als sie ihre Pause beendeten. Da Princess und ich bei den Schiebepassagen essen und trinken hatten wir Boden gut gemacht. Die Jungens zogen wieder vorbei.Nach besagtem Waldparkplatz ging es auf der Forststasse weiter und schon bald trafen wir wieder auf die blaue Jacke. „alles in Ordnung nur eine Riegelpause“. Mit meinem Sherpa an der Seite zog ich vorbei. Etwas später fand mein Sherpa Princes eine Nachricht von Kleini „ noch 1 km bis zur Alm“ und mit der entsprechenden Anfeuerung. Mein Sherpa genehmigte mir eine letzte Laufpassage und dann sollte bis zur Alm durch getreten werden. So ca. 300m hinter uns kam die blaue Jacke und ich beendete die Laufpassage und wollte mich vor Ihm zur Hütte retten. Mit 15m Vorsprung erreichte ich die Hütte. Mir war sau kalt.

 Die Hütte war voll mit alpinen Autofahren und Radfahren. Letztere saßen leicht bekleidet vor Ihrem Essen und probierten Ihre nassen Sachen über dem Ofen zu trocken ( hat aber nicht funktioniert ). Als ich bei Nudeln langsam wieder zu Kräften kam konnte ich dann auch die Autofahrer anmaulen „ TÜR ZU“. Wir plauderten noch mit 2 lokalen Bikerinnen, die diesen Anstieg als GA1 Training nutzen.

Noch ein paar hm über Singletrails und Hochmoor aufwärts und dann Talwärts in Richtung St. Pankratz. Wie meistens konnte ich mich beim Down Hill im Feld etwas nach vorne orientieren. Masse schiebt halt. Wir hatten auf der tollen Abfahrt viel Spaß.

In St. Pankratz viel bei erneutem Regen fällt die Entscheidung nächste Pause mit Latte und Kuchen in St. Walburg. Also fuhren wir die Bundesstrasse im Regen aufwärts. Ich hatte den Eindruck hier kündigte sich schon meine Erkältung an, aber die schwachen haben immer eine Ausrede. Ein paar Tunnel und etliche hm später kam das Schild St. Pankratz 2,5 km. Es sollten die längsten 2,5 km meines Lebens werden. Ich hatte das Gefühl zu stehen und jede Steigung kam mir wie eine Mauer vor. Später sollte ich erfahren, das unsere Leistungsträger Meister und Yeti bei dem Schild ein kleines Rennen starten und auch beide Ihre Probleme hatten.

Bei Latte und leckerem Kuchen konnten wir schon wieder lachen. Naja es geht weiter bergauf, da lacht Yeti sowieso.Wir zogen weiter zum Stausee und dann in Richtung St. Gertraud. Ich hoffe ich kann die Ereignisse in und um St. Gertraud richtig wieder geben.Ich spürte deutlich „Du bist krank“ , aber Princess zog mich weiter mit viel Geduld den Berg hoch. Die Parole war: „Hinter dem Ortsschild kommt gleich das Hote“l. Wie sich heraus stellte gibt es derer zwei. Zwischen dem unteren und oberen Orteingangsschild liegen etwas über 100 hm mit einer 15% Steigung. Das gute ist, der Weg ist recht kurz, das schlechte……  Mit einem gepressten „ lasst mich alleine“ nahm ich die letzten Meter in angriff.

Das Hotel war klasse, das Essen super. Nur Kleini hatte in unserem 3er Zimmer das Kinder Bett. Er hatte zwar den Vorteil direkt am Fenster zu schlafen, was Ihm ein Minimum an frischer Luft bescherte, jedoch für den richtigen Schlaf fehlten 30cm.

Obwohl beim Essen fest stand, das ich eine ausgewachsene Rüsselpest habe war es wieder ein mal ein guter Tag im Groupetto. Der Gedanke an Morgen ließ mich mit Sprühwurst aufs Klo rennen, aber das ist eine andere Geschichte.

 

Happy Trails

Die weiße Taube ( der beinahe Gondoliere )

 

 

Bildergallerie